April 14, 2022
Von der Walpurgisnacht haben wohl die allermeisten Menschen schon gehört – schließlich kommt sie in allerhand Hexengeschichten für Kinder und Erwachsene vor. Beltane hingegen ist ein etwas unbekannteres keltisches Jahreskreisfest... Aber was wird eigentlich bei der Walpurgisnacht gefeiert, um welches Fest handelt es sich bei Beltane und wie gehören beide zusammen?
Beltane ist eines der acht keltischen Jahreskreisfeiern. Gemeinsam mit Samhain bildet es die beiden höchsten Mondfeste der keltischen Religion. Ursprünglich wurde Beltane jedoch nur von keltischen Priestern begangen. Es findet traditionell am ersten Mai und in der Nacht davor statt.
Der Name stammt vermutlich von den Worten „Bel“ für „Licht“, sowie „Teine“ für „Feuer“. Weiterhin wird Beltane auch mit diversen Götternamen in Verbindung gebracht, beispielsweise mit dem Gott „Belenos“. Im Irischen heißt der Monat Mai übrigens „Bealtaine“. Jedoch wurde der Monat nach dem Fest benannt und nicht andersherum.
In der keltischen Religion gibt es die Vorstellung, dass die Menschenwelt mit der Götter- bzw. der Anderswelt durch zwei Tore verbunden ist. Im Laufe des Jahres bewegt sich die Sonnen zwischen dem Menschentor im Süden und dem Göttertor im Norden hin und her. An Beltane erreicht die Sonne das Göttertor, zu dem sie während der dunklen Jahreszeit gezogen ist.
Im Grunde markiert das Jahreskreisfest Beltane den Höhepunkt des Frühlings - die Zeit der Fruchtbarkeit und des Wiedererwachens der Natur. Während des Festes wird Mutter Erde geehrt und die Veränderungen der Natur bewusst wahrgenommen – ein echter Grund zum Feiern also!
Es gibt einige Traditionen, die auch heute noch begangen werden, die auf das keltische Fest Beltane zurückgehen. Eine davon ist das Maifeuer. Ursprünglich wurden alle Herdfeuer gelöscht und mit einem Feuerstein wieder entzunden. Das ganze soll an die Landung des irischen Urvolks auf der Insel erinnern. Ein großes Feuer symbolisiert die an der Küste verbrannten Schiffe und steht gleichzeitig für das erste Feuer auf der Insel.
Weiterhin gibt es die Tradition des Feuersegens. Die Kelten entzündeten an Beltane zwei Feuer, die für das Tor zu den Göttern standen, dem die Sonne zu diesem Zeitpunkt ja am nächsten steht. Während der Beltane-Feier wird das Vieh zwischen den beiden Feuern hindurchgetrieben, damit es den Segen der Götter erhält.
Eine weitere Tradition ist das Aufstellen von Maibäumen. Diese Bäume, meist Birken, waren ein phallisches Symbol für Fruchtbarkeit. Sie wurden in der Nacht zum ersten Mai geschlagen, geschmückt und auf dem Marktplatz aufgestellt. Am ersten Mai selbst fand dann ein Tanz rund um diesen Baum herum statt. Daraus entwickelt hat sich der bis heute alljährlich begangene Tanz in den Mai.
Die Walpurgisnacht und Beltane gehören zusammen, denn auch die Walpurgisnacht wird in der Nacht zum ersten Mai gefeiert. Da Beltane ursprünglich nur Priestern vorbehalten war, mussten die Hexen sich eine eigene Feier schaffen.
So kam es, dass die Hexen in der Walpurgisnacht zum Blocksberg "fliegen", dort ein Feuer entzünden und Rituale abhalten. Laut Legende tanzen sie in dieser Nacht um ein Feuer herum. Was sie dabei treiben wird unterschiedlich überliefert. Mal ist von Orgien die Rede, mal von einem Fest für die Fruchtbarkeit oder sogar davon, dass sie sich mit Satan paaren. Wobei man hier ganz klar auch sagen muss, dass den Hexen von der Kirche aus meist nur schlechtes nachgesagt wurde.
Als Blocksberg werden im Zusammenhang mit der Walpurgisnacht übrigens viele Erhöhungen bezeichnet. Es gibt nicht den einen bestimmten Blocksberg, wobei der Hauptort der Zusammenkünfte der Hexen der Brocken im Harz sein dürfte.
Der Name Walpurgisnacht ist auf die Heilige Walburga zurückzuführen. Sie war die Schutzpatronin der Seefahrer, die im Mittelalter am ersten Mai geehrt wurde. Ironischerweise wurden dafür früher Glocken geläutet, um Hexen zu vertreiben – es war also eigentlich als Maßnahme gegen Hexen gesehen und avancierte zu deren Lieblingsfest.
Zur Feier von Beltane heutzutage sollten wir Fruchtbarkeitsrituale in unseren Tag mit einplanen. Fruchtbarkeit... die meisten Damen unter uns, schrecken jetzt zurück. Jedoch ist unter der Fruchtbarkeit nicht nur die eigene Fruchtbarkeit gemeint! Zelebrieren wir doch die kommende Fruchtbarkeit des Frühlings - ohne diese können wir keine wunderschönen Bäume und Blüten ansehen und bekommen auch nichts zu essen!
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