Räuchern mit heimischen Kräutern

August 13, 2020

Räuchern mit heimischen Kräutern

Räuchern mit heimischen Kräutern

Räuchern, Kräuter, Harze, Räucherkohle

Das Räuchern mit Kräutern, Harzen und Gewürzen ist ein uralter Brauch, der schon lange in allen Kulturen und Völkern praktiziert wird. Das Räuchern war bei rituellen Bräuchen oder auch bei irdischen  Angelegenheiten ein wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens. Heute ist die Kunst des Räucherns in Vergessenheit geraten, doch durch unsere schnelllebige und stressige Lebensweise, sollten wir uns wieder mehr mit diesem Thema beschäftigen.

 

Wie wirkt das Räuchern auf uns?

Auch wenn die Wirkung des Räucherns nicht wissenschaftlich belegt ist, weiß man durch neue Forschungen, dass Duftmoleküle, die wir durch die Nase aufnehmen, direkt in unser Gehirn gelangen und dort unsere Gefühle, Stimmungen und das vegetative Nervensystem beeinflussen können.

Aus spiritueller Sicht können wir das Räuchern als einen alchemistischen Prozess betrachten, bei dem die inneren Kräfte durch das Räucherwerk transformiert und freigegeben werden. Der Rauch bildet mit dem Räucherwerk ein Aroma, dieses dringt über die Nase in unseren Organismus ein. So nehmen wir die Kraft der Pflanzen in uns auf und die Schwingungen der Pflanze können in uns wirken.

Für uns bietet sich so die Möglichkeit, mithilfe der verschiedenen Kräutern gezielt auf unser Wohlbefinden, unsere Stimmung und unsere Umgebung einzugehen. Deshalb wird das Räuchern oft eingesetzt, um Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen und besser in den Schlaf zu finden. Aber auch Konzentration und Kreativität können durch bestimmte Kräuter angeregt und gesteigert werden. Das Räuchern mit Kräutern ist bei vielen Menschen ein festes Ritual innerhalb ihres Lebens, deshalb wird bei diesen Menschen zum Beispiel an Geburtstagen, zu Neujahr oder bei Umzügen geräuchert. Am bekanntesten ist das "Ausräuchern" von Räumen, bei dem schlechte Energien ausgetrieben werden und mehr Leichtigkeit in das Leben und das Zuhause gebracht werden.

 

Was passiert beim Räuchern?

Beim Räuchern werden die in Kräutern, Gewürzen und Baumharzen enthaltenen Duft- und Wirkstoffe durch das Verglühen über einer Wärmequelle frei und mit dem aufsteigenden Rauch im Raum verteilt, wo sie ihre Wirkungen entfalten. Je nach Gefühlslage und Wohlbefinden sind in der Natur unzählige Pflanzen zu finden, die uns für die wohltuenden Räucherungen zur Verfügung stehen.

Das Großartige dran? Räuchern kann man überall! Die Größe des Raumes spielt dabei keine Rolle, wir können sowohl in sehr großen Räumen als auch in den sehr kleinen Winkeln unseres Hauses räuchern. Mit unseren Kohletöpfchen können wir sogar unterwegs kleine Räucherungen durchführen und so sogar im Büro die schlechten Stimmungen austreiben. 😉

Uns dient das Räuchern im Alltag eher der Reinigung und Unterstützung im Kleineren: Ausräucherung von negativen Energien, wenn negative Menschen bei uns in den Räumen waren. Oder eine kurze Räucherung im Schlafzimmer vorm Zubettgehen, im Auto zum Schutz oder begleitend zur Meditation.

 

 

Der Räucherprozess:

Was brauchen wir zum Räuchern mit Kräutern?

Räuchern, Mörser, Kräuter

Als Räucherwerk eignen sich alle getrockneten Pflanzenteile wie Blüten, Blätter, Rinden, Harze, Moose etc. Diese können einzeln verwendet werden oder zu einer Räuchermischung zusammen gemischt werden. Zum traditionellen Räuchern brauchst Du eine feuerfeste Unterlage, eine feuerfeste Schale, Räuchersand und Räucherkohle.

 

Wie räuchert man mit Kohle?

Zuerst befüllen wir unsere Kupferschale mit Sand. Diese stellen wir auf die feuerfeste Unterlage. Die Räucherkohle entzünden wir, indem wir die Kante der Kohle in die Flamme des Feuerzeuges halten. Da sich die Kohle selbst entzündet, beginnt nach ein paar Sekunden der Entzündungsprozess. Während diesem sollten wir auf unsere Finger aufpassen! In Sekunden entzündet sich die Kohle, das sehen wir an dem Glutkreis, der sich von der Entzündungsstelle über die gesamte Kohle bewegt. Sobald die Funken sichtbar sind, sollte die Kohle mit der Wölbung nach unten in den Sand gelegt werden. Diese „Schale“ in der Kohle ist für die Befüllung mit dem Räucherwerk vorgesehen. Du kannst optional auch eine Zange zum Entzünden der Räucherkohle verwenden, so sind Deine Finger geschützt.

Wenn die Kohle komplett entzunden ist, darf das Räucherwerk aufgelegt werden. Kräuter und grobe Harze sollten zerkleinert werden, teilweise auch mit einem Mörser etwas zermalmt werden. So können sich die Aromen der Pflanzenteile besser entfalten.

Je nach belieben wird die Menge des Räucherwerks bestimmt. Grundsätzlich reicht eine Messerspitze des Räucherwerks aus. Wir persönlich mögen es mit etwas mehr Räucherwerk auf der Kohle. Es kann auch immer wieder nachgelegt werden.

Tipp: Wenn die Kräuter zu schnell verbrennen, können Sie etwas Sand auf die Kohle streuen. So ist die Hitze der Kohle gedämpft und das Räucherwerk verbrennt nicht sofort. Der Duft entfaltet sich so langsamer und der Rauch lässt sich einfacher kontrollieren.

 

 

Heimische Kräuter und ihre Wirkung:

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  • Beifuß: Der Beifuß ist eine der ältesten Räucherpflanzen!  Er duftet bittersüß, warm, erdig und sehr rauchig. Er wirkt beruhigend und bewusstseinserweiternd, bietet Schutz und stärkt die Intuition. Tipp: Beifuß eignet sich auch als Anfangs- und Schlussräuchermittel. Das heißt, er wird vor dem eigentlichen Ritual verräuchert, um den Platz zu säubern. Anschließend werden weitere Pflanzen geräuchert und zum Schluss wird mit Beifuß das Räucherritual abgeschlossen. Geräuchert wird das getrocknete Kraut.
  • Fichte: Der Duft ist kräftig, würzig, waldig. Das Harz der Fichte wird für Schutz- und Reinigungsräucherungen verwendet. Es eignet sich hervorragend, um ein neues Haus oder eine neue Wohnung zu säubern. Geräuchert wird das getrocknete Harz, die Nadeln, das Holz und die Rinde.
  • Holunder: Jeder Teil des Holunders duftet anders. Besonders frisch und fruchtig duften die Blüten. Der Holunder wird für Übergangs- und Schwellenrituale verwendet. Da er ein Tor zur Anderswelt darstellen soll. Geräuchert werden die getrockneten Blüten, Blätter, Rinden und das Mark.
  • Rose: Sie duftet wohltuend, fruchtig, blumig. Die Rose wirkt herzöffnend, lichtbringend und harmonisierend. Sie wird gerne bei Liebesräucherungen eingesetzt. Geräuchert werden die getrockneten Blütenblätter.
  • Thymian: duftet herb und würzig. Er hilft bei körperlicher und geistiger Schwäche sowie Müdigkeit. Er neutralisiert alle negativen Energien und steigert die Hellsichtigkeit. Thymian wird bei Liebesräucherungen eingesetzt, da er öffnend für Liebe und Erotik wirkt. Achtung: Er lässt sich schwer mit anderen Kräutern kombinieren. Geräuchert wird das getrocknete Kraut.
  • Rosmarin: duftet würzig und erfrischend. Er wirkt herzöffnend, anregend, reinigend und schützend. Rosmarin hilft auch bei Depressionen, beim Loslassen und beim Trauern. Er wird bei Trauerritualen eingesetzt. Geräuchert werden die getrockneten Blüten und die Blätter.
  • Lavendel:  Er duftet frisch und süß. Der Lavendel wirkt ausgleichend, harmonisierend, beruhigend und klärend. Er schafft Klarheit in den Gedanken, bringt Frieden und Sanftmut, ist reinigend und kühlend. Er öffnet auch das dritte Auge und verhilft zu klaren Visionen. Geräuchert werden die getrockneten Blüten.
  • Pfefferminze: der typische, markante Duft öffnet den Geist für Visionen und wirkt klärend auf die Gedanken. Die Pfefferminze wirkt erfrischend, belebend und energetisierend für Körper, Geist und Seele. Geräuchert werden die getrockneten Blätter.
  • Salbei: duftet stark aromatisch, scharf-würzig. Er ist der beste und stärkste Räucherstoff bei Reinigungsräucherungen überhaupt und sollte in jedem Haushalt zu finden sein! Der Salbei wirkt klären, reinigt die Atmosphäre und die Aura, befreit von Altlasten, fördert die Konzentration, erdet und neutralisiert Gerüche. Er wird bei Reinigungsräucherungen eingesetzt. Geräuchert wird das getrocknete Kraut.
  • Wacholder: Er duftet angenehm, leicht harzig, balsamisch. Der Wacholder wirkt nervenstärkend. Er vertreibt die Finsternis aus Geist, Haus und Hof und wirkt stärkend in anstrengenden Zeiten. Geräuchert werden die getrockneten Beeren.
  • Zeder: Sie duftet holzig, warm, balsamisch. Die Zeder hat eine stärkende, harmonisierende sowie aufbauende Wirkung auf den menschlichen Geist und sorgt auf diese Weise für neue Zuversicht und innere Stärke. Geräuchert werden das getrocknete Holz, die Nadeln und die Rinde.

 

 

Wie nutze ich meine heimischen Kräuter?

Alle Kräuter mit festen Blättern sind grundsätzlich zum Trocknen geeignet. Vor allem unsere Räucherkräuter können mit gutem Gewissen getrocknet werden. Wenn Du Kräuter zum Verzehr trocknen willst, solltest Du Dich erkundigen, ob dein Kraut für das Trocknen geeignet ist, oder ob es besser eingefroren werden sollte. Einige Kräuter mit weichen Blättern und Trieben sind nämlich sehr empfindlich und verlieren fast ihr komplettes Aroma beim trocknen.

Das meiste Aroma haben die Kräuter kurz vor ihrer Blüte. Deshalb ist die beste Erntezeit für Kräuter ohne Blüten gegen Juni oder Juli. Wenn Du die Blüten ernten willst, ist während der Blüte natürlich der bessere Zeitpunkt. Ab dem Herbst können die Wurzeln der Kräuter gesammelt werden.

Lagere die Kräuter, Wurzeln, Blüten etc. sobald sie trocken sind in einem luftdichten und blickdichten Gefäß. Transparente Plastikdosen können das Aroma durch das eindringende UV-Licht und weitere Faktoren negativ beeinflussen. Wenn Du die Kräuter in Glasdosen lagern willst, dann stelle diese an einen dunklen Platz.

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Wichtig: Trockne die Pflanzenteile nie in der prallen Sonne, bei Zugluft oder im heißen Backofen, denn so gehen die Aromen und die natürlichen Inhaltsstoffe verloren.

 

Trocknen der Kräuter

Um die Kräuter an der Luft zu trocknen, sollte möglichst viel vom Stängel an dem geernteten Kraut bleiben. Binde die Kräuter anschließend zu kleinen, nicht allzu festen Bündeln zusammen. Hänge nun die Kräuterbündel kopfüber an einem luftigen Ort auf. Am besten trocknen sie in dunklen, gut durchlüfteten und nicht zu warmen Räumen. Dunkel sollte der Ort sein, da die natürlichen Aromastoffe durch das UV-Licht der Sonne zerstört werden. Je nach Kraut kann die Trocknung zwischen einer und zwei Wochen dauern.

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Trocknen der Blüten

Wenn die Blüten, zum Beispiel vom Holunder oder der Rose getrocknet werden sollen, gehst Du fast genauso vor, wie beim trocknen des Krautes. Die Blüten werden mit einem längeren Stängel geerntet und anschließend zu kleinen Blumensträußen gebunden. Diese werden auch kopfüber an einem luftigen, trocknen, dunklen und kühlen Ort aufgehängt.

 

Trocknen von Kräuterwurzeln

Nach dem Ausgraben werden die Kräuterwurzeln unter fließendem Wasser abgespült und trocken getupft. Schneide dicke und größere Wurzeln vor dem Trocknen in Stücke oder Scheiben. Zum Trocknen werden die Wurzelstücke mit einer dicken Nadel auf Garn oder Bast aufgefädelt und an einem schattigen Ort aufgehängt. Wenn die Wurzelstücke sich leicht durchbrechen lassen sind sie trocken.

 

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