Das innere Kind - Erklärung, Übungen und Reflektionsfragen

September 07, 2023

Das innere Kind - Erklärung, Übungen und Reflektionsfragen

Immer mehr wird darüber gesprochen und davon, wie wichtig es ist, sich darum zu kümmern – um das innere Kind. Doch was genau versteht man darunter, wie kann ich es unterstützen und mit ihm arbeiten? In dem heutigen Blogbeitrag erklären wir Ihnen was dahinter steckt.

Was genau ist das innere Kind eigentlich?

Im Laufe des Lebens und vor allem in der Kindheit macht jeder von uns die verschiedensten Erfahrungen - einige sehr schöne und manche nicht so schöne. Viele unserer Kindheitserfahrungen konnten in der Vergangenheit meist nicht richtig verarbeitet werden und wurden einfach in eine Ecke unseres Unterbewusstseins verdrängt. Diese Verletzungen kauern im Schatten und versuchen immer wieder auf sich aufmerksam zu machen. Genau das ist unser inneres Kind. Alles, was es möchte, ist Liebe, Zuneigung und Heilung.

Jedes Mal, wenn wir wieder eine ähnliche Situation wie damals durchleben, flammen Gefühle wie Schmerz, Trauer, Einsamkeit, Angst oder Unsicherheit auf. Dadurch können wir häufig die Gegenwart nicht vollkommen genießen, sind unglücklich, unsicher oder werden sogar daran gehindert gesunde Beziehungen zu führen. Doch wenn wir in Kontakt mit unserem inneren Kind treten und herausfinden welche Verletzungen es belasten, so können wir in die Heilung gehen, veraltete Verhaltensmuster auflösen und wieder mehr Lebensfreude und Leichtigkeit genießen.

Auch wenn man keine einschneidenden Erlebnisse in der Kindheit hatte, ist es sinnvoll sich mit seinem inneren Kind auseinander zu setzten, denn wer mit ihm arbeitet kann sein Selbstbewusstsein und seine Selbstfürsorge stärken. Sich mit diesem Thema zu beschäftigen, bringt also sehr viele Vorteile und persönliche Entwicklung mit sich.

Wie kann ich mein inneres Kind unterstützen?

Am besten stellt man sich gedanklich sich selbst als Kind vor. Wer möchte kann für sein inneres Kind auch einen gemütlichen Ort in seinen Gedanken erschaffen. An diesem Ort hält es sich auf und dorthin können wir gedanklich jederzeit zurückkehren, um mit dem inneren Kind zu kommunizieren. Auch kann daraus ein kleines Ritual gemacht werden. Am besten hält man sich selbst in einer schönen Wohlfühlatmosphäre auf, bei der man ungestört und für sich selbst ist, das kann z. B. die Couch, das Bett oder die Yogamatte sein.

Auch kann es sich gut anfühlen, sich dabei selbst zu umarmen oder eine Hand auf sein Herz zu legen, so stellt man automatisch einen Kontakt zu sich selbst her. Zudem kann es hilfreich sein, zuvor eine Meditation durchzuführen, das Ganze mit Edelsteinen, ätherischen Ölen oder einer Räucherung zu begleiten. Schauen Sie einfach, was Sie in dem Moment brauchen, um sich wohlzufühlen.

Treten Sie dann gedanklich in Kontakt mit Ihrem inneren Kind und stellen Sie ihm intuitiv eine oder mehrere der Fragen, die wir unten für Sie zusammengefasst haben. Sollte Ihnen das schwer fallen, können Sie zunächst einige Fragen an Sich selbst stellen, um Ihr inneres Kind ausfindig zu machen. Sicher werden Sie dabei einiges über sich selbst herausfinden. Wenn Sie möchten, können Sie die Antworten aufschreiben, um sich diese leichter vor Augen zu führen.

Im Anschluss könnt ihr ausmachen, dass ihr ab jetzt füreinander da seid und keiner Angst haben oder sich alleine fühlen muss. Sagen Sie Ihrem inneren Kind gerne einige liebevolle Worte wie „Du bist gut so wie du bist“, „Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst“ oder „Ich lasse dich nicht allein“.

Mit seinem inneren Kind kann man jederzeit in Kontakt treten. Vor allem die Regelmäßigkeit macht hier einen großen Unterschied. Manchmal reicht es auch schon, wenn man kurz fragt „Wie geht es dir heute, wie fühlst du dich und was brauchst du gerade?“. So lässt sich der Kontakt ganz simpel in den Alltag einbauen.

Wer herausfindet, was sein inneres Kind belastet und Blockaden oder Verhaltensmuster auflöst, der wird sehr schnell eine Veränderung bemerken. Auch stärkt sich die Bindung zu einem selbst, man wird unabhängiger von Anderen und schenkt sich selbst Liebe, Zuneigung und Zärtlichkeit – und wer möchte denn nicht gerne liebevoll behandelt werden?

Reflektionsfragen zum Thema inneres Kind:

Fragen, die Sie direkt an sich selbst stellen können:
  • In welchen Situationen der letzten Zeit haben Sie bemerkt, dass Ihre Gefühle besonders schnell hochkochen oder Sie sich „wie ein kleines Kind“ verhalten haben und das vielleicht ohne triftigen Grund?
  • Bei welchen Personen sind diese Gefühle aufgetreten?
  • Gibt es Bereiche in Ihrem Leben, bei welchen Sie nicht so viel Erfolg haben als in anderen? Vielleicht steht Ihnen hier Ihr inneres Kind im Weg, weil es euch vor einer erneuten Verletzung bewahren möchte?
  • Haben Ihre Eltern Sie mit etwas in der Vergangenheit enttäuscht? Wenn ja, mit was?
  • Gibt es etwas, dass Sie an Ihren Eltern überhaupt nicht mögen? Wenn ja, warum stört Sie das?
Fragen, die Sie regelmäßig an Ihr inneres Kind stellen können:
  • Was brauchst du, um dich wohlzufühlen?
  • Gibt es etwas, wovor du Angst hast?
  • Wie geht es dir gerade?
  • Wünschst du dir, dass ich öfter für dich da bin?
  • Gibt es etwas aus der Vergangenheit, worüber du mit mir reden möchtest?
  • Fühlst du dich manchmal einsam?

Tipp: Inzwischen gibt es auch viele Bücher, Meditationen und Mantras zum Thema „innere Kind-Heilung“ die einen dabei unterstützen können herauszufinden, was das eigene innere Kind braucht und wie man in die Heilung kommt.

Hier unsere Buchempfehlungen zum Thema:



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